Achtsamkeits-Fotografie

Achtsamkeits-Fotografie

In nur drei Schritten finde ich an hektischen Tagen zurück zu mir. FOKUS auf ein Motto! Und sei es so simpel wie Blüten, Blätter oder Grün. Dabei gilt: Ganz ohne ZOOM! Ich rücke selbst nah an die Motive ran. Dann PLAY: Ich spiele mit dem Motiv, dem Winkel, der Entfernung. Suche ungewohnte Perspektiven und tauche ein in die Achtsamkeit.

Lass Fotografie zu deiner Meditation werden

Ich gebe zu, ich bin kein Fan von Meditation: Solange die nur mit Stillsitzen und Nichtstun einhergeht. Da tanzt mein Kopf Polka und das Ganze wird eher zur Qual.

Meine persönliche Rettung daraus? Ich habe seit ca. 2016 meine Form der Achtsamkeits-Fotografie für mich entwickelt. Du brauchst weder eine teure Kamera noch eine langwierige Schulung, die dir Blende, Belichtung und ISO-Zahlen auseinandersetzt … hab ich bis heute nicht begriffen :o)

Wenn du achtsam fotografierst, zählt dein Blick auf die Welt! Mir reichen oft wenige Minuten, um mich wieder verbunden zu fühlen und zugleich bereichert um einige wunderbare Bilder. Im Vordergrund steht aber nicht das perfekte Bild, sondern eher der Prozess.

SO GEHT´S!

Anleitung zur Achtsamkeits-Fotografie

Halte kurz inne und wähle ein Leitmotiv für deinen Foto-Spaziergang. Das verhindert, alles zu beobachten oder gar komplett in deiner Gedankenwelt hängenzubleiben. Kennst du bestimmt, dass du raus gehst und trotzdem alles weiter kreist in dir.

Wähl beispielsweise eine Farbe, eine Form, nur Blüten, Blätter, ein Thema oder eine Stimmung wie verspielt, verbunden oder ganz für mich …

Dieser Fokus lenkt im Folgenden deinen Blick. Das zentriert dich und holt dich zurück in die Präsenz. Beruhigt, berührt, verbindet dich mit deinem Erleben jetzt in diesem Moment.

Lass dich langsam werden, weite deine Aufmerksamkeit für kleine Details und nimm atmend wahr, wie Anspannung und Gedanken zurücktreten.

Wähle ein Motto (eine Farbe, eine Form, ein wiederkehrendes Motiv, eine Stimmung), dann starte mit wachem Blick in deine direkte Umgebung. Was immer jetzt deine Aufmerksamkeit erhascht, hat Bedeutung für dein Thema.

Geh ganz nah ran, sei selbst der Zoom. Das erhöht deine Achtsamkeit. Durch deinen ausgewählten Fokus auf nur ein Detail, siehst du viel mehr als zuvor. Deine Aufmerksamkeit hat einen klaren Auftrag. So findest du im Tun (beim Fotografieren) zurück zu dir.

Übe dich im Erkennen von coolen Motiven. Gib dich nicht mit dem erstbesten Schnappschuss zufrieden. Sei erfinderisch, wie du Motive in Szene setzt! Experimentiere mit Blickwinkel, Nähe, Distanz, Ausschnitt und Variationen deines Motivs.

Wie uns Fotografie erden kann?

Sobald du mit einem Leitmotiv fotografierst, verändert sich dein Blick. Dinge rücken in den Fokus, die du zuvor gar nicht wahrgenommen hast. Anderes kann geflissentlich in den Hintergrund treten. All die Endlosschleifen in Kopf. Mach noch dies. Denk an jenes. Vergiss bloß nicht… All diese Gedanken, die keine Ruhe geben und dabei wenig Rücksicht nehmen, ob sie hilfreich sind oder nicht.

Wie oft sind wir in Gedanken überall, nur nicht da, wo wir gerade sind! Dabei braucht es nicht viel, um in dein HIER & JETZT zurückzufinden. Im Fokus auf dein Leitmotiv beruhigt sich dein Geist. Das entschleunigt und entspannt. Gefühle dürfen dabei kommen und gehen.

Übrigens: Niemand muss verstehen oder gar schön finden, was du fotografierst. Wähle Stimmung vor Perfektion! Und persönliche Bedeutsamkeit vor vorzeigbaren Bildern. Wiederkehrende Motive können dir helfen, deine ganz eigene Bildsprache zu entwickeln.

Ein wundervoller Nebeneffekt beim Fotografieren mit einem leitenden Motto ist die innere Reflektion, manchmal mit echten Aha-Effekten. Im Spiegel der Natur finden wir Antworten und Hinweise auf nächste Schritte.

Fokus: Meinen Raum behaupten

Im Frust über eine „übergriffige Person“ beschloss ich, mich dem Thema fotografisch zu widmen, im botanischen Garten in Münster.

Amüsiert stellte ich fest, wie raffiniert Pflanzen ihr Territorium schützen bzw. auszuweiten versuchen. Stachelig sein, sich an etwas entlang ranken, mit viel Rückgrat in die Fläche ausdehnen, Grenzen schlichtweg überwuchern und noch etliche Varianten mehr. Natur als perfekter Spiegel! Ich hörte auf, mich zu ärgern bzw. Rücksicht vorauszusetzen. Grenzüberschreitung kommen ganz natürlich vor. Es war an mir, meine Grenzen zu behaupten.

Deine Silke