Zögerst du ein Projekt hinaus, obwohl es dich reizt? Fällt es dir schwer mit dem „einfach“ mal Machen? Oder weißt du vor lauter Ideen kaum, welcher du den Vorzug geben sollst? Manchmal ist es wie verhext. Statt produktiv loszulegen, winden wir uns und bauen Hürden statt Brücken.
Zum leichten Einstieg habe ich dir 15 Fragen zusammengestellt, die dir über deine Startschwierigkeiten hinweghelfen. Mein Tipp: Nimm dir Zeit, die Fragen schriftlich zu beantworten. Denn beim Aufschreiben fallen uns Gründe oder Muster auf, die uns beim „fix“ drüber Nachdenken locker entgehen.
Fang gleich an und lass dich deinen Zielen oder einer unerfüllten Sehnsucht spürbar näher bringen.
1. Was möchtest du jetzt am liebsten verwirklichen?
Willst du etwas Neues starten? Gar dieses Jahr noch vollenden? Wann würde es besser passen als genau JETZT? Daher finde heute heraus, was dich interessiert, anspornt und wirklich hinterm Ofen hervorlockt. Überprüfe gern auch all die Ideen, die du andenkst und viel zu schnell wieder beiseite schiebst. Darin steckt ein besonderer Reiz. Durchaus etwas, das uns anzieht, aber auch einzuschüchtern scheint. Was wäre, wenn es dir glückt statt zu scheitern droht? Mit dieser Vorbereitung bist du bestens gewappnet!
Wenn du vor lauter Ideen nicht weißt, welche du verfolgen willst, dann versuche diejenige zu benennen, die dich JETZT am meisten reizt oder am meisten Spaß macht oder dir einfach am leichtesten fällt. Für alle Formen von Aufschieberitis kannst du hier viel mitnehmen, solange du dich ernsthaft darauf einlässt – und keine Ausreden suchst!
Wähle nun EIN Projekt aus und lege dich fest. Die nächsten 14 Fragen helfen dir, deinem Ziel entscheidend näher zu kommen. Los geht's!
2. Was motiviert dich, dafür aktiv zu werden?
Fahnde heute nach dem, was dich ins Tun bringt. Denn deine Motivation hinter dem Ziel treibt dich an, auch mal zähe Strecken zu meistern.
Was genau planst du? Das kann ein fixes Ziel sein (deine Garage entrümpeln bis zur nächsten Party) oder auch etwas, was du häufiger tun willst: Gesünder essen oder regelmäßiges Marketing fallen uns leichter, wenn wir wissen, wozu wir das anstreben. Vielleicht schmerzfrei werden oder leichter? Oder du möchtest deine Talente ausbauen oder gar von deiner Berufung leben?
Frag dich dazu: Welches Ziel schwebt dir vor, das du mit deinem Projekt erreichen willst? Noch wichtiger: Was motiviert dich, für dein Ziel aktiv zu werden?
3. Was ermöglicht dir dieses Projekt (auf längere Sicht)?
Wer Ziele verfolgt, dem hilft ein weiter Horizont. Denk über dein Ziel hinaus… Was ermöglicht dir dein Ziel auf längere Sicht? Welche Dinge, Taten und Ergebnisse werden möglich, nachdem dieses erste Ziel erreicht ist? Nimm dazu dein Ziel nur als Meilenstein, nicht als statisches Ergebnis. Wenn die Garage erst leer ist, könntest du einen Proberaum einrichten oder ein Atelier. Wenn du erst regelmäßig Marketing machst und deine eigenen Follower gewinnst, kannst du neue Ideen und Angebote viel leichter verkaufen.
Frag dich: Was ermöglicht dir dein Projekt, was ohne diese Vorarbeit nicht möglich wäre? Damit steigerst du deine Motivation, tatsächlich aktiv zu werden. Und du erweiterst deine Perspektive weit über den Start und dein Dranbleiben hinaus...
4. Was hielt dich bislang ab?
Von manchen Dingen träumen wir, doch fangen real nie an. Wenn du Träume, Ziele, Projekte immer wieder vertagst oder gar verwirfst, lohnt es danach zu forschen, was dich bisher abhielt. Ist es tatsächlich ein Ausschlusskriterium oder nur eine Ausrede? Scheust du den Aufwand oder hast du dir nie erlaubt, damit Erfolg zu haben?
Wenn du beispielsweise zu wenig Zeit hattest, dann könnten dir kleine kontinuierliche Schritte durchaus vorwärts helfen. Drehe die Hindernisse doch um und suche stattdessen nach Möglichkeiten.
Frag dich: Was hielt dich bislang auf? Noch wichtiger: Wie könnte es dennoch klappen? Wie sorgst du dafür, bisherige Hindernisse erfolgreich zu umschiffen?
5. Was fehlt dir, um zu starten?
„Auf die Plätze, fertig, los!“ Wenn es doch bloß so einfach wäre! Überleg konkret, was dir für einen gelungenen Start bislang noch fehlte. Und wie du das dieses Mal hinbekommen kannst.
Welche Hilfe kannst du annehmen? Wo Zeiten freischaufeln? Welche Aufgaben vorübergehend schleifen lassen? Werde erfinderisch, um deinem Vorhaben die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Hier kann es sich auch um deine Einstellung handeln: Vielleicht fehlte bislang dein Commitment, dies wirklich zu tun. Oder die Erlaubnis, etwas auszuprobieren, ohne schon zu wissen, ob du damit erfolgreich sein wirst. Spür genau hin.
Wenn du nicht mehr über ungelegte Eier nachdenkst, sondern konkret überlegst, was dich noch hemmt, dann findest du meist gute Impulse, wie du es dieses Mal hinkriegen kannst.
6. Ab wann willst du Erfolge ernten?
Zäum das Pferd von hinten auf! Um Projekte zu verwirklichen, lohnt sich der Fokus aufs Ende.
Wenn ich mir klar mache, ab wann ich Ergebnisse erzielen will, ist oft Schwung in träge Entscheidungsprozesse gekommen. Hui, denn die Zeit war auf einmal richtig knapp, während ich vorher in Dauerschleife zwischen verschiedenen Optionen hin und her gependelt bin. Im Zögern steht die Zeit still! Mit Blick aufs Ziel – „In zwei Monaten bin ich fertig, hurra!“ – kommt die Zeit wieder in Schwung, und du kannst dich anspornen lassen, motiviert dein Bestes zu geben!
Lege jetzt genau fest, wann dein Projekt abgeschlossen sein soll! Damit erhältst du einen Ausblick, wie viel Zeit dir für die Umsetzung bleibt.
7. Wann legst du los?
Sprung auf Start. Wenn du weißt, wann du fertig sein willst, frag dich, ab wann du loslegen kannst! Müssen erst Steine aus dem Weg geräumt, Zeit geschaffen oder etwas anderes abgeschlossen werden? Erst wenn du den Überblick über deine verfügbare Zeit hast, kannst du realistisch planen.
Womit könntest du dir zusätzliche Kapazitäten schaffen? Früher aufstehen? Elternbesuche reduzieren? Putzen auslagern? Wenn wir etwas wirklich wollen, sind wir bereit, zu investieren – Zeit, Geld, Mühen! Wenn du hier stockst, kehre ruhig zu Frage 1 zurück und überlege dir neu, was du JETZT wirklich verwirklichen willst.
Jetzt heißt es Butter bei die Fische: An welchem Tag (zu welcher Stunde) legst du los?
8. Wie viel Zeit bleibt dir bis zum Ziel?
Wer Start und Ziel kennt, der weiß, wie viele Pausen er machen kann. Geh nicht blind in deine Umsetzung. Prüfe, ob dein Zeitrahmen realistisch ist. Dann vermeidest du Frust oder die Gefahr, vorzeitig aufzugeben. Wichtig vor allem für diejenigen, die ihre Ziele schon viel zu lange vor sich her schieben. Dabei verlierst du nämlich den klaren Blick auf Machbarkeiten und verschätzt sich gern einmal, oft zu deinen Ungunsten.
Prüfe deine Ressourcen und plane großzügig Pufferzeiten ein. Falls du deutlich schneller bist, kannst du zwischendrin auch mal schludern...
9. Wie fühlst du dich, wenn es jetzt bereits vollbracht wäre?
Schwelge schon jetzt in der Vorfreude, dass dein Ziel bereits vollbracht sei. Wie fühlt sich das wohl an? Kennst du das Gefühl oder willst du zu ungeahnten Horizonten aufbrechen? Es kann enorme Schubkraft entfalten, wenn wir uns mit der Stimmung aufladen, dass wir bereits alles geschafft haben.
Los geht's! Träum dich zur Erfüllung deiner Sehnsucht und hole dieses Gefühl schon jetzt in dein Leben. Wie fühlt es sich an? Wo genau spürst du das im Körper? Sind damit Farben verbunden, eine Stimmung, eine Körperhaltung? Visualisiere so intensiv wie möglich und ankere dir das gute Gefühl für zähe Zeiten – oder wann immer du eine Motivationsspritze brauchst!
10. Wie kommst du am leichtesten ins Tun?
Der Schritt ins Tun ‒ für Leute, die aufschieben, einer der schwersten! Oftmals der Punkt, an dem sie liebend gern das nächste Projekt durchdenken, um keines davon je zu verwirklichen.
Darum überlege dir, wie du einfach ins Tun finden kannst. Werte schon Mini-Schritte als Erfolg. Nicht nur das Ergebnis am Ende zählt. Vielleicht recherchierst du etwas, fragst andere nach ihren Erfahrungen, machst heute einen Probelauf und dann morgen den nächsten kleinen Schritt.
Werde konkret, egal wie winzig deine Fortschritte anfangs noch anmuten. Wenn du dranbleibst, erwächst daraus ~ mit Sicherheit! ~ etwas ganz Wunderbares ...
11. Womit kannst du HEUTE schon beginnen?
Um deine Tatkraft nicht weiter nach hinten zu schieben, lege HEUTE los. Und jeden Tag wieder, falls du ins Stocken gerätst. Womit kannst du starten, selbst wenn du nur wenig Zeit hast?
Mit Teilnehmern eines Zeitmanagement-Kurses ließ ich einmal Aufgaben auflisten, die sie schon länger vor sich her schoben. Danach sollte jeder fünf Minuten investieren, um alle Schritte zu notieren, die zum Erledigen der Aufgabe anstehen. Hui, das war ein Murren und Winden. Sie hätten das verstanden und würden es lieber in Ruhe zu Hause tun. Nur mit der „Ruhe“ hat es ja zuvor auch nicht recht geklappt. Wir umgehen die Muße viel zu gern, wenn sie da ist. Ich bot an, die fünf Minuten auch als Pause zu nutzen… und siehe da: Die meisten nahmen die Herausforderung an und waren baff dankbar, endlich einen (allerersten) Plan zu haben, wie sie die Dinge angehen können. Schriftlich fixiert! Und jeder einzelne Schritt ist meist gar nicht so schwer wie zuvor gedacht.
Frag dich: Wie viele Minuten gönnst du deinem Ziel HEUTE?
12. Was motiviert dich stärker: Kleine Schritte oder große Meilensteine?
In welchem Tempo bist du gerne unterwegs? Manche schwören auf Babysteps, wenn man länger gezögert hat. Doch vielleicht lähmt dich so ein träges Fortkommen eher… Ich zum Beispiel gebe gerne mal Gas und wachse unter Zeitdruck und positiver Herausforderung über mich hinaus. Brauche ich sicher nicht als Dauerzustand, aber ab und an wirkt es Wunder!
Hier zählt die Frage: Was bringt dich in Schwung?
13. Womit gefährdest du dein Dranbleiben?
Um Erfolge zu ernten, macht es Sinn, sich schon im Vorfeld mit möglichen Stolpersteinen auseinanderzusetzen. Am besten in „Wenn …, dann …“-Manier. Also, zuerst listet du all die Situationen auf, die deinem Dranbleiben im Wege stehen. Schlechte Laune, mieses Wetter, keine Zeit oder die Einladung der Schwiegermutter, die du partout nicht ausschlagen kannst. Setz ein, wo du üblicherweise schwach wirst. Dann sorge vor! „Wenn Onkel Egon einlädt, arbeite ich vor oder nach.“ Oder: „Wenn ich überhaupt keine Lust habe, mache ich wenigstens folgendes Minimalprogramm…“
Je höher dein Commitment, desto eher umschiffen wir Klippen und ermöglichen nach und nach Fortschritte. Aber überschätze dich nicht. Irgendwann holen uns Gewohnheiten ein oder wir sind schlichtweg zu müde, um unser geplantes Pensum zu erfüllen.
Was kannst du notfalls streichen? Wie kompensieren? Wie viele Pausen gönnst du dir von vornherein, um bei Laune zu bleiben? Denk dran: Je besser deine Vorbereitung, umso geschmeidiger dein Tun!
14. Was macht dir am meisten Spaß?
Wenn wir uns von Freude leiten lassen, fallen Anfänge leichter. Daher folge deiner Freude und Begeisterung.
Bei neuen Aktionen sind das für mich oft Bilder. Wenn ich an Layout, Design und Inhalten „basteln“ darf, vergesse ich Zeit und Mühen … und werde mir zugleich spielerisch über nächste Schritte und Inhalte klar.
Frag dich: Womit fällt dir der Einstieg leicht? Was weckt deine Freude und Neugier?
15. Womit belohnst du dich für deinen Einsatz?
Hurray, wer fleißig ist, hat sich eine dicke Belohnung verdient. Womit verwöhnst du dich für erreichte Erfolge?
Aber Achtung: Wer zum Aufschieben neigt, liebt kleine Fluchten. Lieber steckst du Energie in all die verlockenden Ausweich-Handlungen als in dein Projekt. Ohne Gnade gilt für dich: “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!” So dröge das klingt. Anstatt deine Laune durch einen Anruf bei der besten Freundin oder einen Gang um den Block im Vorfeld aufzumöbeln, solltest du erst ein paar deiner Aufgaben meistern und dann genüsslich deine Fortschritte feiern.
Generell gilt, sieh und würdige deine Fortschritte. Womit magst du dich heute belohnen?
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