Irgendwo starten reicht

Irgendwo starten reicht

Die folgenden Tipps sind nichts für Strategen, Visionäre oder „Höher-Schneller-Weiter“-Fans. Diese Tipps sind für die Suchenden unter euch, die Forscher, Entdecker und Beseelten. Auch die, die gerade erst ahnen, dass sich Dinge ändern sollen, aber den verlockenden Horizont noch kaum erahnen.

Wie sollst du starten, wenn du nicht weißt, wohin?

Gute Frage! Jeder kennt den schlauen Spruch, dass nur der den Hafen erreicht, der weiß, wo er landen will. Aber es gibt diese Zeiten im Leben, da werden die Karten neu gemischt. Da hast du noch keine Strategie parat, was du wann, wie, wo und mit wem erreichen willst. Vielleicht neigst du generell dazu, explorativ unterwegs zu sein. Dieser Zugang zu Wandlung hat nur keine ganz so große Lobby.

Das macht insbesondere Vielseitige aus. Hochgradig neugierig, aber auch schnell von Routinen erschöpft und wieder neu auf der Suche.

Gut so! Zurück zur Frage: Wo starten? Die dankbare Antwort lautet:

Starte einfach irgendwo!

Yep! Denn jeder Fortschritt im außen hat tief in dir begonnen. Und JEDER Schritt, den du jetzt tust, so klein und unscheinbar er scheint, ist hilfreich.

  • Miste bei dir aus.
  • Schreib Listen, was du liebst und was dich nervt aktuell.
  • Male deinen Frust oder deine Sehnsucht auf Papier.

Etwas mehr Engagement erwünscht?

  • Hinterfrage dein Zögern. Oft liegt darin ein Wert verborgen, der noch ausgeblendet ist, aber jetzt wegweisend wird für dich. Etwa, du willst kreativer arbeiten, aber weißt noch nicht, ob du davon auch leben kannst… Oder du willst weniger operativ gefordert sein, weißt aber kaum, wie das je gelingen soll als Eventmanagerin…
  • Sprich mit Freunden, Fremden, Netzwerkpartnern oder Arbeitskollegen. (Aber nur, wenn sie dich inspirieren. Sonst besser Klappe halten, um ungewollten Ratschlägen zu entgehen.)
  • Recherchiere nach Fachliteratur, womöglich neuen Stellen, coolen Start-ups, einer Auszeit oder gar nur nach dem nächsten Kochkurs für indische Gewürze.

Manchmal führen schon kleine Veränderungen im Alltag große Wandlungen nach sich. Das ist wie ein Steinchen, der etwas ins Rollen bringt. Beginne daher irgendwo! Wo beginnst du?

Komme wieder in Fluss

Das Tolle am Aktiv-Werden ist Folgendes: Es holt dich aus dem Festhalten am Status Quo und gedanklich im Kreise drehen. Tu etwas, notfalls ohne klares Ziel, wohin die Reise letztlich gehen wird. Starte etwa ein neues Hobby, obwohl du eigentlich beruflich gefrustet bist. Zentral ist, dass sich durch jede Aktivität ungeahnte Türen öffnen können.

Warum? Solange du feststeckst, ist deine Wahrnehmung verengt, gute Ideen rar, deine Zuversicht getrübt, und du bist eher ratlos statt voll in deiner Kraft. Jeder kleinste Schritt bringt dich jetzt vorwärts. Vertraue darauf. Auch wenn es sich womöglich noch gar nicht so anfühlt. Sei offen für gute Gelegenheiten und beherzt genug, sie zu ergreifen.

Sei bereit für Ungeahntes... 

Es wartet um die Ecke auf dich! Um dem Neuen einen Weg zu bereiten, musst du noch nicht wissen, was genau du suchst. Aber mach dich auf den Weg, dem Finden eine Tür zu öffnen.

Visionäre contra Entdecker

Zum Hintergrund: Es gibt die Visionäre und Planer unter uns, die motiviert sind durch ein klares Bild ihres Ziels. Zielstrebig trotzen sie jedem Problem, das auftaucht. Immer angetrieben von der verlockenden Vision, dem Erreichen ihres Ziels.

Ich bin keine Visionärin. Meine Art Veränderungen zu gestalten, folgt eher einem Flusslauf als einer klar abgesteckten Sprintstrecke zwischen A und B oder dem Wissen, wo ich in 10 Jahren einmal ankommen will. Wobei ich extrem organisationsstark bin, darum geht es hier nämlich gar nicht. Sondern um eine grundlegende Ausrichtung unserer Motivation.

Das HIN-ZU der Visionäre ist bekannter: Lebe deinen Traum! Plane deinen Erfolg! Der Fokus liegt beim Ankommen. Das Motto:

Ohne Ziel ist kein Wind günstig.

Beim WEG-VON der Entdecker gibt es noch kein klares Ziel, eher einen Missstand. Der Fokus liegt im Unterwegs-sein.

Unser Motto gleicht einer Expedition.

Wir Entdecker sind gute Troubleshooter

Wir eignen uns für Neuland, sind Forscher, mitunter Revolutionäre. Wir erkennen Engpässe und finden (kreative) Lösungen. Wollen wir uns (beruflich) verändern, können wir anfangs meist leichter benennen, was wir nicht mehr wollen, statt was wir uns wünschen.

Übrigens beste Voraussetzung für ungewöhnliche Lösungsansätze! Vielleicht gar im Bestehenden… oder wir brechen auf zu neuen Ufern. Erinnere dich: Kolumbus wollte ursprünglich NICHT Amerika entdecken. Auch das Penicillin begann als ein verpatztes Experiment. Lass uns Entdecker sein, nicht Champions. Von Neugierde geleitet, weniger von Ehrgeiz.

Beide Wege führen zum Ziel, machen zufrieden und glücklich. Und eine Macherin bin ich auch, sobald mich das Feuer für eine Sache ergriffen hat, und ich durchstarte in einem neuen Projekt. Es kann nur sein, dass ich daran nicht 10 Jahre festhalte.

Fazit: Was motiviert dich, um aktiv zu werden?

Wenn du feststeckst, brauchst du als HIN-ZU-Typ eine neue verlockende Vision.

Bist du WEG-VON motiviert, reicht womöglich der Mut für diesen EINEN nächsten Schritt, der raus führt aus der Sackgasse. Der Rest findet sich unterwegs.