Kennst du Zeiten, in denen dir dein Elan abhanden kommt? Du dich träge, unmotiviert und lustlos erlebst? Gut haben kann ich das nicht. Bin lieber Macherin statt lahm. Dennoch habe ich lahme Zeiten als Kraftquelle schätzen gelernt.
Mein Erleben ist: Wir treiben energielos umher, wenn wenn unsere Reserven über Gebühr erschöpft sind. Oder wenn uns ein Ziel fehlt, für das es sich zu engagieren lohnt.
- Im Alltag wird dein Handeln lahm, wenn du über den Punkt hinaus arbeitest und vergisst, dir genügend Pausen zu gönnen. Denk dran: Besonders als Intro tankst du auf im Kontakt mit dir selbst.
- Wenn du aus Altem herauswächst und noch nicht weißt, was Neues ansteht, fehlt dir eine klare Ausrichtung. Forcieren lässt sich das nicht! Lass dir Zeit, einen neuen verlockenden Horizont zu erhaschen – und danach mitten ins Leben zu holen. > Direkt zu Tipps für längere Übergangszeiten springen
Alltagstaugliche Empfehlungen
Nimm den Druck raus
Weder Motivation noch gute Laune lassen sich erzwingen. Lass dich ruhig lahm sein. So lange, bis ein Ziel auftaucht, für das es sich neu zu engagieren lohnt!
Ich fange dann gerne an, meine Wohnung auszumisten und umzuräumen. Solange ich innerlich noch nicht weiter komme, hilft mir das äußere Sortieren, meine Ausrichtung wiederzufinden.
Gib dir frei!
Wie wäre es, Termine abzusagen, um bewusst Freiraum für dich zu schaffen? Frag dich, was jetzt aktuell Aufmerksamkeit braucht. Tue dies, bis deine Tatkraft zurückkehrt.
Im Alltag vergesse ich gern mal Pausen zu machen. Dann fühlt es sich irgendwann an, als bräuchte ich gleich einen vollen Jahresurlaub, um wieder ganz bei mir anzukommen. Mein Trick: Pause ausdehnen! Die paradoxe Intervention besteht darin, mir eine besonders große Pause zu gönnen: Und zwar sofort! Ein Beispiel: Statt einer Stunde Mittag gebe ich mir frei bis 16 Uhr. Erstaunlicherweise wird mir häufig bereits nach kurzer Zeit langweilig und ich kehre schon gegen drei vergnügt an meinen Schreibtisch zurück.
Erlaube dir faul zu sein
Wie wäre es, mal (wieder) völlig unproduktiven Dingen zu frönen. Gönn dir Zeit…
- für dein Hobby, ein gutes Buch, Shopping oder mehr Sport
- zum Spielen, Malen oder Basteln mit deinem (inneren) Kind
- um einfach mal abzuhängen und Löcher in die Luft zu gucken
- für mehr Zweisamkeit mit deinem Partner / deiner Partnerin
Du fürchtest, es sei nicht zielführend durchzuhängen? Das Leben hat Höhen und Tiefen. Wir müssen nicht immer vor Tatkraft strotzen. Entschleunigung holt dich zurück zu dir. Auf dich selbst zurückgeworfen zu sein, ist zwar nicht leicht, aber heilsam. Hab Geduld mit dir und verbringe diese Zeit so würdig wie möglich. Erst unser Widerstand gegen die Lahmheit macht es so unglaublich schwer.
Wenn es längere Leerzeiten zu überbrücken gilt
Jetzt hast du Zeit für all das, was bisher immer warten musste. Was reizt dich? Ob zur Erholung oder als Impuls für eine neue Lebensaufgabe: Lass dich zu ein bisschen Kopfkino verführen. Schon das Sammeln von Ideen tut gut. Die Auseinandersetzung mit der Frage:
Was wäre, wenn …
Spür immer wieder nach: Was reizt dich jetzt? Deine einzige Aufgabe dabei: Achte darauf, ob du bei irgendeinem Punkt aufmerkst, Vorfreude entwickelst oder dir eine neue (ruhig absurde) Idee in den Kopf kommt. Das merke dir und erkunde es weiter.
Ideen für die Zwischenzeit: Schon mal daran gedacht?
- eine Sprache lernen
- dich durch die Liste deiner ungelesenen Bücher schmökern
- ein Ehrenamt annehmen
- Kids coachen
- mehr Zeit mit deinen Kindern oder Enkeln verbringen
- 100 Tagen täglich Kunst wirken (siehe #the100dayproject)
- einer Laien-Theatergruppe beitreten
- dich in Gemeinde, Politik oder Kultur engagieren
- eine Band gründen
- Programmieren lernen
- ein Sabbatical planen
- einen Rangerkurs belegen
- ein Buch schreiben
- an deinem Auto oder Motorrad schrauben
- deine Wohnung oder Haus umbauen
- noch einmal studieren gehen
- einen Podcast starten
- etwas mit deinen Händen erschaffen: Keramik, Bildhauerei, Skulpturen
- Okulele, Orgel oder Oboe lernen
- Zazen-Meditation erproben (oder Kundalini oder weitere mehr)
- dich in ein Kloster oder spirituelles Retreat zurückziehen
- ein Baumhaus bauen
- Achtsamkeitsfotografie ausprobieren
Oder ganz revolutionär: Einfach nichts tun!
… bis dir die Erleuchtung kommt ;o) Sprich eine Idee durch deine Leere geistert, die dich neu zu beleben vermag! Bei mir hat das mitunter erschreckend lange gedauert. Also sei nicht allzu traurig, wenn du die ersten 77 und mehr Ideen mit einem grummeligen »och nö« verwirfst. Oder die Ideen von Tante Erna nicht deine sind. Echte Sinnsuche ist keine Shoppingliste, bei der wir nur durch Amazon stöbern brauchen und schon ist sie da, die neue Erfüllung.
Im Verborgenen passiert bereits viel mehr, als du ahnst. Aus lahmen Zeiten habe ich oft enorme Schubkraft erhalten und neue Themen oder Angebote entwickelt.
Folge deiner Spur!
Deine Silke